Der Comoé Nationalpark

Der Comoé Nationalpark

UNESCO Weltnaturerbe und Biosphärenreservat

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Landschaft

Der Comoé Nationalpark im Nordosten der Elfenbeinküste ist mit einer Fläche von annähernd 11.500 km² einer der größten Nationalparks in Afrika. Namensgebend ist der Comoé-Fluss, der den Park auf einer Länge von etwa 220 km von Nord nach Süd durchfließt. Größere Nebenflüsse sind Boin, Iringou und Kongo (nicht zu verwechseln mit dem zentralafrikanischen Fluss). Der größte Teil des Parks wird von einem Plateau aus Granit mit einer Höhe von 250 m bis 300 m über dem Meeresspiegel eingenommen. Höhere Erhebungen sind die Monts Yévélé (635 m), Monts Potrou (625 m), Monts Boutourou (589 m) und die Monts de Tehini (566 m).
Durch den Park verlaufen die Grenzen zwischen verschiedenen Savannenzonen. Ein schmaler Saum im Norden gehört zur trockeneren Sudan-Savannenzone, der größte Teil im zentralen Bereich wird von der Subsudan-Savannenzone eingenommen, und der Südwesten des Parks befindet sich bereits in der feuchten Guinea-Savannenzone. Das Klima wird durch den Wechsel zwischen Trocken- und Regenzeit geprägt. Die Trockenzeit beginnt im Oktober und dauert bis in den März an. Die sich anschließende Regenzeit liefert die maximale Niederschlagsmenge im August und September. Während der Trockenzeit und vor allem zwischen Dezember und Februar weht der Harmattan, ein trockener, heißer Wind aus der Sahara, der von dort viel Staub mitbringt. 

Lebensräume

Das Landschaftsbild des Comoé Nationalparks wird durch ein Mosaik aus verschiedenen Savannenformationen, Wäldern und Gewässern geprägt. Verschiedene Typen von Savannen und offenen Savannenwäldern, die sich in ihrer Baum-Dichte unterscheiden, bedecken den Großteil des Parks und nehmen etwa 90% seiner Fläche ein. Vor allem im Süden finden sich in die Savanne eingestreut Inselwälder, die etwa 5% der Parkfläche ausmachen. Weitere Wälder sind als Galeriewälder (etwa 2%) entlang des Comoés und des Iringous ausgebildet. Zusätzliche Landschaftsbestandteile sind Bowals, nahezu gehölz- und in weiten Bereichen auch vegetationsfreie Flächen entlang der Flüsse sowie ebenfalls vegetationsfreie Felsplateaus.

Geschichte und Schutzstatus

Funde neolithischer Werkzeuge und Reste von Behausungen zeigen, dass das Parkgebiet seit langem Siedlungsraum ist. Die Dichte der menschlichen Besiedlung im Gebiet des späteren Parks war aber stets gering, was vermutlich mit der Unfruchtbarkeit der Böden, dem hohen Vorkommen der Tsetsefliege und der Verbreitung der Flussblindheit zusammenhängt. Durch die dünne Besiedlung des Nordostens der Elfenbeinküste konnten sich hier länger als in anderen Landesteilen großflächig ursprüngliche Savannenlebensräume mit einer reichhaltigen Flora und Fauna erhalten. Ein großer, östlich des Comoés gelegener Teil des heutigen Parks wurde bereits 1926 als „Refuge Nord de la Côte d’Ivoire“ unter Schutz gestellt und 1953 zum „Réserve Totale de Faune de Bouna“ umbenannt. Dieses wurde 1968 um die Bereiche westlich des Comoés erweitert und per Dekret des Präsidenten zum Nationalpark erklärt. Seit 1983 ist der Comoé Nationalpark Weltnaturerbe der UNESCO und Biosphärenreservat. Die vorübergehende Einstufung als gefährdete Welterbestätte in einer Zeit politischer Instabilität wurde 2017 wieder aufgehoben.

Tierwelt

Der Comoé Nationalpark ist durch eine für die Region erstaunliche Mannigfaltigkeit an Pflanzen und Tieren gekennzeichnet, die durch die Vielfalt an Lebensräumen bedingt ist. Die Waldformationen ähneln in ihrem Arteninventar den südlichen Regenwäldern, sind aber nicht ganz so divers. Vor allem die Galeriewälder dienen als Korridore, durch die viele Arten aus der südlichen Regenwaldzone weit in die nördlicheren Savannenlebensräume vorstoßen können. Daher treffen sich im Park Elemente aus verschiedenen Zonen, die eigentlich weit auseinanderliegen.
Mindestens 135 Säugerarten wurden bisher im Park nachgewiesen. Bei den Kleinsäugern, wie den Mäusen, gibt es sicher noch viele Arten neu zu entdecken. Unter den Großsäugern kommen neben Elefanten, Büffeln und Flusspferden allein 14 Antilopenarten vor, vom kaum mehr als hasengroßen Rotflankenducker bis zur Pferdeantilope, die, wie der Name andeutet, mit den Pferden die Größe gemeinsam hat. Bongo und Gelbrückenducker erreichen im Park ihre nördlichste Verbreitungsgrenze.
Von den elf Affenarten sind Schimpanse, Rauchgraue Mangabe und Schwarzweißer Stummelaffe nach den Kriterien der IUCN als „gefährdet“ oder „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. An Großraubtieren kommen Leopard und Tüpfelhyäne vor, die aber nur selten zu sehen sind. Mit etwas Glück lassen sich jedoch verschiedene Mangustenarten beobachten.
Die Vogelfauna ist mit etwa 500 bisher nachgewiesenen Arten besonders reichhaltig vertreten. Dies hängt neben der Vielfalt der Lebensräume auch mit der Mobilität dieser Arten zusammen. So gesellen sich zu den vielen hier sesshaften Vögeln 74 Arten, die in Europa brüten und im Park die nordischen Wintermonate verbringen (z.B. Fitis, Trauerschnäpper). Dabei treffen sie auch auf innerafrikanische Zugvögel aus der dann sehr trockenen Sahelzone. Für verschiedene von der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ klassifizierte Geierarten stellt der Park eines der letzten Refugien in Westafrika dar.
Die bisher nachgewiesenen 44 Schlangen-, 18 Echsen-, 3 Krokodil- und 4 Schildkrötenarten machen den Comoé Nationalpark zu einer der an Reptilien reichsten Regionen Afrikas. Darüber hinaus wurden bisher 35 Amphibienarten gefunden.

Gefährdungen

Es gilt als sicher, dass einige ursprünglich in der Region vorkommende Großsäuger bereits vor der Einrichtung des Nationalparks verschwunden waren. So liegen Berichte vor, dass 1905 noch mehrere Spitzmaulnashörner bei Bouna [link Karte] geschossen worden waren. Heute ist diese Art aus ganz Westafrika verschwunden. Ein ähnliches Schicksal teilen Gepard und Elenantilope, und auch der Hyänenhund kommt seit mindestens einigen Jahrzehnten nicht mehr vor. Löwen waren in den 1970er Jahren noch regelmäßig anzutreffen; die letzten Nachweise stammen aus der Zeit um die Jahrtausendwende. Eine gezielte Nachsuche 2010 ergab aber genauso wenig Hinweise auf das Vorhandensein von Löwen, wie ausgedehnte Fußmärsche und Fahrten durch den Südwesten des Parks zwischen 2016 und 2020. Ein Vergleich standardisierter Zählungen und Berichte aus den 1970er Jahren mit den aktuellen Verhältnissen zeigt, dass auch heute noch anzutreffende Arten in den letzten Jahrzehnten deutlich im Bestand abgenommen haben müssen. Das betrifft unter anderem Flusspferd, Pavian, Kuhantilope, Oribi (eine zierliche Antilopenart) und Büffel. Auch große Vogelarten wie der Goliathreiher und der Grauwangen-Hornvogel sind immer seltener anzutreffen.
Die größte Gefährdung für die Tierwelt des Parks stellte und stellt immer noch die Wilderei dar. Die seit Jahrzehnten anhaltende nicht-nachhaltige Nutzung des Tierbestandes des Parks hat sicher bereits zum Verschwinden und zur deutlichen, anhaltenden Abnahme einiger charismatischer Großsäugerarten geführt. Man findet im Park regelmäßig Anzeichen von Wilderei und illegaler Fischerei. Weitere Gefährdungen sind die illegale Nutzung des Parks zur Rinderbeweidung, vor allem im Norden, und das Schürfen von Gold in den zentralen Bereichen. Ein nachhaltiger Schutz der Lebensräume mit ihrer vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt kann nur gesichert werden, wenn es gelingt, diese Probleme in den Griff zu bekommen.

Weshalb wollen wir den Comoé Nationalpark schützen?

Der Comoé Nationalpark ist Teil des UNESCO Weltnaturerbes und ein Hotspot der Artenvielfalt. Mit unseren langjährigen Partnern vor Ort und mit Ihrer Unterstützung können wir - in engem Austausch mit der lokalen Bevölkerung und unter Berücksichtigung derer Belange - einen Unterschied machen. 

Wir wollen dieses einzigartige Naturerbe für künftige Generationen erhalten – bitte helfen Sie uns dabei! 
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